Inhouse-Seminare
Um einen Europäischen Betriebsrat zu gründen, um die unterschiedlichen Systeme der Betriebsverfassung zu verstehen und um die Rechte bei Unterrichtungs- und Anhörungsverfahren aktiv zu nutzen, ist eine profunde Ausbildung erforderlich. Nur ein gut funktionierendes Gremium kann frühzeitig Einfluss auf die strategischen Planungen der zentralen Leitung nehmen. Betriebsratsmitglieder bringen vielfältige Erfahrungen aus ihrem eigenen Land mit, aber spätestens beim Überschreiten von Ländergrenzen beginnt ein neuer Lernprozess: von anderen, mit anderen und nicht zuletzt über uns selbst.
Seit 2011 sieht die neue EBR-Gesetzgebung einen Rechtsanspruch auf Schulungen vor
Viele Europäische Betriebsräte verbinden eine Inhouse-Schulung mit einer Plenarsitzung oder einer Sitzung des engeren Ausschusses. Es gibt auch Inhouse-Seminare, die unabhängig von den regulären Sitzungen stattfinden und mehrere Tage bis zu einer ganzen Woche dauern. Solche Seminare werden gezielt auf den Bedarf des jeweiligen Unternehmens zugeschnitten.
Je nach Zeitplan und Ressourcen des konkreten Einzelfalles erstellen wir gerne einen unverbindlichen Programmvorschlag. Die Themen können die gleichen sein wie bei unseren Seminaren, zu denen man sich individuell anmelden kann. Es können auch Themen aus unserer Beratungstätigkeit als Inhouse-Seminar durchgeführt werden, die Grenzen zwischen Beratung und Seminar sind hier fließend.
Die Kosten sind von der zentralen Leitung zu tragen (siehe Rechtsgrundlage für Schulungen).
Beispiele für Inhouse-Seminare
Schulung zum EU-Arbeitsrecht
Im November 2015 ließ sich der Betriebsrat der Firma Wall in Berlin von der EWC Academy zum EU-Arbeitsrecht und den Auswirkungen auf das deutsche Arbeitsrecht schulen. Wall hat sich mit etwa 1.000 Beschäftigten in Deutschland auf Entwicklung und Produktion von Stadtmöbeln und Vermarktung von Außenwerbeflächen spezialisiert. Seit 2009 gehört Wall zum französischen Konzern JCDecaux, in dem es bisher noch keinen Europäischen Betriebsrat gibt.
Schulung für neugegründeten französischen EBR
Im Juni 2015 traf sich der Europäische Betriebsrat von Edenred in Brüssel zu seiner zweiten Sitzung. Dabei führte die EWC Academy eine Schulung zu den Aufgaben und Rechten eines EBR und zur sozialen Unternehmensverantwortung durch. Das französische Unternehmen ist Weltmarktführer bei Verpflegungsgutscheinen und konnte nach der Abspaltung vom Hotelkonzern Accor einen eigenen EBR gründen.
EBR-Training im US-Unternehmen nach irischem Recht
Im Juni 2018 fand die jährliche EBR-Plenarsitzung von Ingersoll Rand in Brüssel statt. Der Konzern stellt Klimaanlagen und Maschinen her, u. a. für die Automobilindustrie. Der Europäische Betriebsrat besteht bereits seit 1997 und arbeitet nach irischem Recht. Das Training der EWC Academy bezog sich insbesondere auf die Weiterentwicklung der EBR-Arbeit und die Merkmale eines korrekten Unterrichtungs- und Anhörungsverfahrens.
Kommunikationstraining in britischem Verpackungskonzern
Im Juni 2014 fand die jährliche Schulungswoche für die Mitglieder des EBR von DS Smith in Warwick (Mittelengland) statt. Ziel des Trainings, das ohne Dolmetscher durchgeführt wurde, war die Verbesserung der Fremdsprachenkompetenz und die inhaltliche Schärfung des EBR-Profils. Die EWC Academy lieferte Anregungen zur Rolle der einzelnen Delegierten und zur Nutzung der neuen EU-Standards zur Unterrichtung und Anhörung.
Verbesserung der EBR-Arbeit bei Unilever
Im Oktober 2022 fand in Rotterdam die halbjährliche Plenarsitzung des Europäischen Betriebsrates von Unilever statt. In rascher Abfolge finden in dem britischen Konsumgüterkonzern Umstrukturierungen statt und ganze Geschäftseinheiten werden verkauft. Es gibt bereits ein "Protokoll für die Verwaltung von Konsultationen auf europäischer Ebene" in der EBR-Vereinbarung. Mit Unterstützung der EWC Academy diskutierten die Delegierten weitere Verbesserungsmöglichkeiten.
Weitere Beispiele für EBR-Schulungen:
→ Bausch + Lomb → Roche → ABB → SEB → Holcim → KWS Saat → Egger → Hanon Systems
Beispiele für Schulungen für SE-Betriebsräte:
→ Eppendorf → tesa → GK Software → Busch → Tom Tailor → Axel Springer